Ich fand die Trauerfeier für die Körperspender sehr gelungen. Der Chor hat schön gesungen, und war auch noch im Eingang der Kirche gut zu hören. Auch die Instrumentalstücke haben mir gut gefallen. Es war auch sehr erfreulich, dass so viele Teilnehmer am Präp-Kurs die Zeit gefunden haben, an der Trauerfeier teilzunehmen.
Allerdings hat mich der zweite Teil der Trauerfeier nicht zufrieden gestellt. Am Urnenfeld waren wir Studenten und Studentinnen irgendwie fehl am Platz. Die bestatteten Menschen wurden für viele der Anwesenden zu Nummern: „Wie viele sind es denn noch?“ Ich habe mir innerlich diese Frage gestellt und einige haben sie ausgesprochen. So etwas darf auf einer Trauerfeier nicht passieren, ist aber eine verständliche Reaktion. Bei 30 unbekannten Toten, mit Namen die nichts sagen…
Warum waren wir am Urnenfeld? Keiner von uns hatte persönlichen Bezug zu den Toten. Das Bestatten der Urnen und der letzte Abschied für die Angehörigen ist ausserdem eine sehr intime Angelegenheit. Sicherlich hat die große Menge an Zuschauern den Angehörigen die Sache nicht leichter gemacht.
Würde es für die Studierenden nicht reichen dem Trauerzug zu folgen, ein paar Worte vom Pfarrer zu hören, noch mal andächtig innezuhalten und dann zu gehen? Innerlich waren die meisten der Studierenden während der Beisetzung schon längst zuhause – warum also die Feier in die Länge ziehen, was weder den Angehörigen noch uns Studierenden dient?
Ich will nicht sagen, dass 2 1/2 Stunden zu Ehren der Körperspender zu lang sind, im Gegenteil. Aber ich denke, dass es bessere Wege gibt, um jedem Teilnehmer des Präparationskurses dazu anzuregen über das eigene Tun zu reflektieren und den Angehörigen zu zeigen: Wir sind dankbar.
Das von Seiten des Instituts Blumen niedergelegt wurden fand ich sehr schönes Zeichen der Dankbarkeit. Diese Geste war besonders wichtig bei den Beisetzungen zu denen keine Angehörigen gekommen sind. Dies sollte auch unbedingt in dieser Form beibehalten werden.
Ich hoffe einen kleinen Denkanstoss geliefert zu haben und bedanke mich für den Denkanstoss, der zu diesem kleinen Artikel geführt hat. Über Kommentare per Email an fsmed_forum@gmx.net würde ich mich freuen und sie gerne auch an dieser Stelle veröffentlichen.