Schlagwort-Archive: Hochschulfinanzierung

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Uni Lübeck bleibt erhalten

[caption id="attachment_1983" align="aligncenter" width="450" caption="Foto: Dennis Boldt"][/caption]

Das Medizinstudium in Lübeck wird weiter möglich sein: Der  studentische Protest (und die Vernunft) haben gesiegt. Letztendlich konnte nur Geld der Bundesregierung die Universität retten: 25 Millionen Euro jährlich sollen zusätzlich aus dem Bundeshaushalt kommen. Dies geschieht allerdings indirekt: die Bundesregierung mischt sich nicht direkt in die Hochschulfinanzierung ein, sondern übernimmt weitestgehend die  Trägerschaft für das Kieler Institut für Meereskunde und entlastet somit den Landeshaushalt.

Wir freuen uns für unsere Lübecker Kollegen! Vielen Dank an alle, die sich an der Unterschriftenaktion beteiligt haben – wir haben die Listen gestern nach Lübeck geschickt, wo sie (zum Glück) jetzt nicht mehr benötigt werden…

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Wie gewonnen, so zerronnen

Vor einigen Wochen sind wir gemeinsam in Wiesbaden auf die Straße gegangen, um mit unseren Schwesteruniversitäten und Hochschulen gegen das Bildungssparpaket der Hessischen Landesregierung zu protestieren.

Schließlich hat das Land mal wieder gewonnen und alle haben den neuen Hochschulpakt unterschrieben. Die durch den nun eintretenden Stellenabbau und  die nicht Neubesetzung von ganzen Professuren (und den damit verbundenen Fächern) eingesparten 30 Millionen Euro werden aber keineswegs „gespart“ um den Landeshaushalt in Takt zu halten.

Wie in den Nachrichten zu lesen ist, pumpt die Landesregierung eine dem Einsparungsvoumen nahezu gleiche Summe nun in eine Privatuni in Wiesbaden (EBS, http://www.ebs.edu). Unter anderem hat diese, neben den typischen wirtschaftlich lukrativen Studienzweigen Jura & Wirtschaft, gerade ein neues Institut für „Automobil Managment“ gegründet.

Hier ein ausführlicher Artikel auf Spiegel Online http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,704879,00.html

Na dann, sparen wir doch weiter!

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Ärztemangel? Nie gehört…

Geht es nach dem Willen der Landesregierung (CDU/FDP) so kann man in Lübeck ab dem Wintersemester 2011/12 kein Medizinstudium mehr beginnen – der Fachbereich mit 1500 Studierenden soll aus Kostengründen geschlossen werden.
Dass damit die der gesamten Lübecker Universität und die Zukunft zahlreiche medizintechnischen Unternehmen (u.a. Dräger hat seinen Sitz in Lübeck) ebenfalls aufs Spiel gesetzt wird scheint der Landesregierung egal zu sein.

In einem Papier, das streckenweise wahrscheinlich mit einem Bullshit-generator geschrieben wurde, werden die Sparmaßnahmen auch noch als zukunftsorientierte und nachhaltige Politik dargestellt. Der Titel „Handlungsfähigkeit erhalten – Zukunftschancen ermöglichen“ soll andeuten dass die Einsparungen jetzt nötig sind um zukünftige Generationen nicht mit einem Schuldenberg zu belasten. Dass der Schuldenberg in letzter Zeit vor allem durch Milliardenverluste der Landesbank (HSH-Nordbank) gewachsen ist müssen jetzt also die Hochschulen ausbaden.

In Zeiten des Ärztemangels 1500 Studienplätze einfach wegzuschmeißen – das sind wirkliche Zukunftschancen die Schleswig-Holstein sich da ermöglicht.

[caption id="attachment_1614" align="aligncenter" width="186" caption="Der Slogan auf cdu.de wurde noch nicht angepasst..."]Können Sie den Mittelteil nochmal wiederholen?[/caption]

Die Fachschaft Medizin Gießen wünscht den Medizinstudierenden in Lübeck viel Erfolg im Kampf gegen den Bildungskahlschlag!

Links
Lübecker Nachrichten
Lübeck kämpft für seine Uni
Spiegel Online: Uni Lübeck vor dem Aus

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Warum nach Wiesbaden fahren?

Die Aufrufe in Form von Plakaten, Flyern, eMails und mündlicher Propaganda zur Teilnahme an der Demo gegen die Kürzungen der Hochschulfinanzen haben sich in den letzten Tagen gehäuft – so ziemlich jeder sollte mittlerweile Bescheid wissen, dass es am kommenden Dienstag nach Wiesbaden geht.

Aber warum sollten wir überhaupt nach Wiesbaden fahren um zu demonstrieren? Haben die zusätzlichen Gelder des Landes uns nicht innerhalb der letzten zwei Jahre viele neue Projekte und Angebote in unserem Medizinstudium beschert (Präpkastenverleih, GRIPS, kostenlose Skripte, Repetitoren, mehr studentische Tutoren, … ), ohne das wir wie anderswo in Deutschland endgültig Studiengebühren dafür zahlen mussten?

All dies war nur möglich, weil neben der Basisfinanzierung zusätzliche Gelder an unseren Fachbereich geflossen sind. Jetzt aber, geht es genau dieser Basisfinanzierung an den Kragen. Obwohl die Mittel pro Medizinstudent in Hessen im Landesvergleich schon mit zu den aller niedrigsten gehören, müssen wir jetzt nicht nur mit dem Verlust von zunächst Hiwistellen, wissenschaftlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen rechnen, sondern mittelfristig mit der weiteren Streichung von Professuren und der damit zu befürchtenden Zusammenlegung weiterer Institute mit Marburg.
Die Kürzung der Basisfinanzierung wird viele der neuen Projekte vorzeitig beenden oder zumindest stark einschränken. Die Mittel zum Ersatz der ehemaligen Studiengebühren werden keineswegs mehr zur Verbesserung der Lehre zur Verfügung stehen, sondern werden viel mehr zum erhalt eben dieser eingesetzt werden müssen.

Es ist dann auch nur eine Frage der Zeit, bis sich die Landesregierung wieder über Wasser traut und erneut die Einführung von Studiengebühren fordern wird…

Lasst uns aus diesem Grund gemeinsam ein deutliches Zeichen an die Landesregierung setzen: am 11.05. in Wiesbaden. Gemeinsamer Treffpunkt: 11 Uhr unter der blauen Kugel vor der Chirurgie.