Doktorarbeit

Artikel erstellt 2011 durch Burkhard (editiert 01/2020 durch Rudolph)

Es gibt 3 Arten von Doktorarbeiten:

  1. Statistische Doktorarbeiten
  2. Klinische Doktorarbeiten
  3. Experimentelle Doktorarbeiten

Welche ist die Richtige für mich?

Meist ist es so, dass von (1.) nach (3.) der zeitliche und auch der praktische Aufwand zunimmt.  So besteht die Statistische Doktorarbeit in ihren Grundzügen in der Regel aus dem Auswerten von Akten. Die klinische Doktorarbeit beinhaltet zusätzlich z.B. das Erheben von Daten an Patienten, etwa als Sonografiebefunde oder Belastungsuntersuchung mit Medikamenten. Die experimentelle Doktorarbeit ist durch die Arbeit im Labor und das Hegen und Pflegen von Zellkulturen gekennzeichnet. Hierfür müssen die Studierenden häufiger ein oder mehrere zusätzliche Semester einlegen. Die experimentelle Arbeit genießt unter den KollegInnen das höchste Ansehen, die Statistische das niedrigste. Die Statistische macht man meist einfach nur für den Titel an sich, die Experimentelle wenn man Spaß am Forschen hat und später gerne an der Uni lehren möchte, so richtig mit Professor-Ambitionen und so ;) .

Wie komme ich an eine Stelle?

Der Fachschaft ist bewusst, dass es nach dem Physikum schwierig ist, AnsprechpartnerInnen zu finden. Eine Börse o.ä. ist aus verschiedenen Gründen nicht mit vertretbarem Aufwand realisierbar. Trotzdem haben wir folgende Tipps für euch:

1.) Verzweifelt nicht. Früher oder später findet ihr eine Stelle, auch wenn es am Anfang nicht so aussieht.

2.) Um eure Chancen, zu einem Gespräch eingeladen zu werden, zu verbessern siehe den unten stehenden Punkt (Bewerbung).

3.) Fragt eure (älteren) KommilitonInnen – der beste Weg an persönliche, zwischenmenschliche Erfahrungsberichte zu kommen ist das direkte Gespräch unter Studierenden. Gleichzeitig habt ihr darüber schon einen Kontakt zu der/dem Doktorvater/-mutter.

Wie bewerbe ich mich?

Die Erfahrung zeigt, dass (vor allem beliebte) ProfessorInnen sehr viele Email-Anfragen bezüglich einer Doktorarbeit bekommen. Um eure Chance zu verbessern müsst ihr hervorstehen und nicht einfach nach dem Motto „Haben Sie vielleicht eine Doktorarbeit?“ anfragen. Viel sinnvoller ist es, gezielt zu recherchieren, was die Arbeitsgruppe macht und das auch in der Mail zu formulieren. Einen Lebenslauf anzuhängen hilft außerdem.

Egal wie viel Mühe ihr euch bei der Bewerbung gebt, kann es sein, dass ihr keine Antwort bekommt. Schreibt ruhig erneut eine Mail oder geht ansonsten persönlich z.B. im Sekretariat vorbei.

Fügt auch ruhig einen Satz wie „Wenn sie aktuell keine Promotionsthemen zu vergeben haben würde ich mich über Kontakte zu KollegInnen von Ihnen freuen.“ – das kann auch manchmal zielführend sein!

Weiterhin ist es i.d.R. ratsam nicht der/dem entsprechenden Klinikdirektor/-in direkt zu schreiben. Die erhalten täglich enorm viele Mails, da geht das gerne mal unter und hat keine Priorität. „Untergeordnete“ ArbeitsgruppenleiterInnen sind oft OberärztInnen und meist in den Teamclustern auf den Homepages angegeben. Hier habt ihr bessere Chancen eine Rückmeldung zu bekommen.

Bekomme ich Geld?

Nein. Zumindest nicht immer. Es gibt durchaus Arbeiten, bei denen du nebenher richtig arbeitest, und dafür bekommst du ein kleines Gehalt. Bei Klinischen Studien ist das manchmal so. Netter Nebeneffekt, man bekommt klinische Erfahrung. Auch manche experimentelle Doktorandenstellen sind durch eine Art Stipendium attraktiver gehalten, setzen dann aber oft mindestens ein Freisemester voraus.

Fragt ruhig eure/n Doktorvater-/mutter nach Stipendien oder HiWi-Stellen. In der Regel kennen die sich diesbezüglich in dem Themengebiet am besten aus.

Wo sind gute Anlaufstellen?

Bad Nauheim wird sehr gelobt, alleine wegen der tollen Betreuung. Wenn du gute Erfahrungen gemacht hast, schreib es ruhig in einem Kommentar mit hier her. Wenn du schon weißt, dass du evtl. eher in die forschende Ecke möchtest, dann kann auch das ECCPS (Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System) in Gießen, Bad Nauheim oder Frankfurt interessant sein!

Woher weiß ich, wie die (gut) Betreuung ist?

Traut euch ruhig, in einem Bewerbungsgespräch nach Kontakten zu ehemaligen oder aktuellen DoktorandInnen zu fragen und schreibt die dann an. Wenn die Betreuung gut ist sollte damit kein/e Doktorvater/-mutter ein Problem haben. Im besten Fall habt ihr, wie oben beschrieben, Erfahrungsberichte von KommilitonInnen.

Noch ein paar wichtige Hinweise

Bevor du anfängst für deine Doktorarbeit Daten zu sammeln, braucht das Projekt ein Votum der Ethikkommission oder, wenn an/mit mit Tieren gearbeitet wird einen Beschluss des Tierschutzverbandes. Es ist schon häufiger vorgekommen, dass DoktorandInnen ihre Doktorarbeit einreichen wollten und dann zwei Jahre völlig umsonst gearbeitet haben, weil sie das vergessen haben. Da lohnt auf jeden Fall vorher der Blick in die Promotionsordnung.

Weitere Informationsquellen (untenstehende Links 01/2020 nicht auf Aktualität überprüft)

Viel Erfolg beim Finden deiner Doktorarbeit!